Von Mut und was das mit Dir als Leader zu tun hat

Von Mut und was das mit Dir als Leader zu tun hat

Seit Tagen denke ich immer wieder über#Mut nach. Ausgelöst haben diese Gedanken eine Diskussion um #Führungskräfte, von denen so viele sehr erschöpft, verzweifelt und teilweise orientierungslos sind. Wenn Dich das irgendwie betrifft, dann lade ich Dich dazu ein, hier mit mir zusammen über Mut nachzudenken. Mutig anders zu denken, anders zu handeln (auch in kleinen Schritten), macht nämlich viel Hoffnung und bringt Kraft zurück.

Mut hat viele verschiedene Gesichter. Was mutig ist, wird zudem unterschiedlich empfunden. Ich finde jetzt gerade den jungen Mann aus der Westschweiz ganz schön mutig. Er ist dabei, alleine in einem Ruderboot die Welt zu umschiffen (die Hälfte hat er schon geschafft!). Auf so eine Idee käme ich nicht und ich hätte auch nicht den Mut dazu.

Es wird auch als mutig betrachtet, wenn sich jemand mit einem Fallschirm von einem hohen Berg stürzt. Oder wenn jemand vor tausend Menschen auf einer Bühne eine Rede hält. Oder sich violette Haare färben lässt. Andere wieder finden es mutig (ich übrigens auch), sich in den sozialen Netzwerken zu zeigen und mit dem allfälligen Shitstorm umzugehen.

Ich selbst finde, dass es besonders viel Mut braucht, sich selbst besser kennen zu lernen. Es braucht viel Mut, hinzufühlen, was ich wirklich will, was «meins» ist und wie ich dazu stehen will. Damit ich dann den Mut habe, Dinge zu tun und zu sagen, die anders sind, womöglich nicht allen gefallen und die noch nie jemand so getan oder gesagt hat. Also nicht schimpfend aufzubegehren, sondern aus der inneren Überzeugung heraus zu agieren. Es braucht Mut, zu sich selbst zu stehen.

In diesen unruhigen, ungewissen und unberechenbaren Zeiten braucht es jetzt mutige Leader, die zuerst bei sich schauen. Das mutet im ersten Moment ganz schön egoistisch an. Ist aber auf längere Sicht gesehen das Gegenteil. Sich nicht mehr dauernd zu beklagen, die Schuld nicht mehr den fehlenden, oder den schlechten Mitarbeitenden, oder den Umständen zuzuschieben, sondern sich fürs Erste sich selbst zuzuwenden, braucht Mut.

Dich selbst kennen zu lernen hört niemals auf. Du bist nie fertig damit. Es gibt so viel zu entdecken! Dafür braucht es natürlich auch immer wieder neuen Mut. Du bekommst aber immer mehr Festigkeit, oder eben Sicherheit, in Dir und Du bleibst gegenüber dem, was sich im Aussen tut, standfester. Du bist nicht mehr einfach nur Spielball, sondern entscheidest viel bewusster.

Da tauchen dann für Dich als Führungskraft Fragen auf wie «warum will ich Leader sein», «wie sehr respektiere ich mich selbst und wie gerne mag ich eigentlich andere Menschen», «welches sind meine Bedürfnisse», «was tut mir gut», «was für Werte habe ich und wie stimmen die mit der in der Firma überein», «was für Träume habe ich», «worin bin ich gut und was macht mir Freude». Nicht alle Fragen sind angenehm, aber wenn Du Dich mit Mut, auch den unangenehmen Aspekten widmest, bringt das ganz schön viel Klärung in Dein Leben. Aus dieser Klarheit heraus kannst Du als Leader ganz anders auftreten und handeln. Du kannst Dich viel entspannter um andere kümmern. Du wirst achtsamer zuhören, die anderen wirklich sehen, die anderen besser verstehen und viel mehr bewegen können. Du wirst Dich getrauen, anders zu führen, weil Du verstehst, dass es Deine Klarheit braucht, damit Du Deine Wahrheit im Aussen auch leben kannst. Dann braucht es nicht mehr so viel Mut wie früher, Dinge beim Namen zu nennen, die für Dich falsch laufen. Du wirst andere viel stärker mit einbeziehen, weil Du weisst, wo Du wirklich stark bist und deshalb andere dabei unterstützen kannst, selbst stark zu werden. Du glaubst selbst viel mehr an Dich! So kannst Du mit Deinem Team auch in unsicheren, ungewissen und struben Zeiten viel mehr bewirken. Als Nebenwirkung wirst Du Leute um Dich haben, die zu Dir stehen und mit Dir zusammen die Probleme lösen wollen.

Wenn Du mutig bist und bei Dir selbst schaust, heisst es nicht, dass immer alles gelingen wird. Wenn Du aber in Dir selbst, dank Deinem Mut, Sicherheit in Dir gefunden hast, wirst Du Dich dadurch nicht umhauen lassen. Du wirst mutig die Situation für Dich betrachten, daraus lernen, um wieder neu, anders zu handeln.

Du brauchst Dir jetzt nicht noch mehr Wissen über Methoden, Konzepte oder sonst was anzueignen. Jetzt braucht es Deinen Mut, Dich selbst besser kennen zu lernen. Du wirst daraus Kraft schöpfen, die Dir den Mut gibt, neue Wege mit Deinem Team in der Arbeitswelt zu gehen. Dadurch gibst Du anderen die Kraft, die sie auch so dringend brauchen.

Wenn Du mutig einen ersten Schritt für die «Innenschau» machen willst, dann kannst Du Dir mit diesen Fragen Freebie schon mal ein paar Gedanken zu Dir machen.

Ich wünsche Dir, und letztlich uns allen, ganz schön viel Mut!
Herzlich, Regula Müller

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