Selbstliebe!?!?!
Wenn es Dir so geht wie es mir lange Zeit ergangen ist, dann hast Du wohl soeben gedacht: «nicht schon wieder». «wieder so ein Esogelaber», oder so ähnlich. Stimmts?
Was aber bedeutet Selbstliebe wirklich? Was heisst das, sich selbst zu lieben? Ich möchte Dich, und ich spreche Dich wegen dieses so emotionalen Themas direkt mit Du an, auf eine kurze Gedankenreise mitnehmen. Ich möchte Dich spüren lassen, wie wichtig Selbstliebe ist. Selbst-liebe ist der «Game-Changer».
Ich bin damit aufgewachsen, dass Selbstliebe vor allem narzisstisch oder egoistisch sei. Selbstliebe war also schon fast ein Taboothema für mich. Oder etwas für «Lichtmenschen», aber sicher nicht für eine Businessfrau, die vernünftig und kontrolliert sein muss (was ich aber trotzdem natürlich nicht immer war). Heute denke ich über Selbstliebe ganz anders. Die Eselsbrücke für mich war und ist teilweise auch heute noch, die Nachsicht. Nachsichtig mit mir zu sein, fällt mir heute manchmal noch einfacher, als mich einfach zu lieben.
Selbstliebe fängt damit an, dass Du beginnst, Deine Gedanken zu beobachten und nachzuspüren, wie Du Dich je nach Denken fühlst. Kurz gesagt ist es so, dass wenn Du gute Gedanken hast, Du Dich auch gut fühlst. Einfach nicht? Hast Du schlechte Gedanken, fühlst Du Dich schlecht. Das ist dann für Dich nicht mehr so einfach. Was es ist, was Dir aber schlechte Gedanken und somit schlechte Gefühle macht, das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Sicher, es gibt Bereiche in unserem Leben, da stimmen wir wohl mit (fast) allen überein. In aller Regel unterscheiden sich die Gedanken und entsprechenden Gefühle aber sehr stark. Etwas was mich verletzt, lässt Dich möglicherweise völlig kalt. Und umgekehrt natürlich auch.
Du denkst sicher 60’000 Gedanken pro Tag. Davon sind gerade mal 3% wohlwollend oder aufbauend. Verrückt, nicht? Und diese Gedanken wirken sich, unbeobachtet, auf Deine Gefühlswelt aus.
Hast Du Dir selbst mal zugehört, wie Du mit Dir redest? Was Du Dir in Gedanken immer wieder sagst? Anfangs ist das gar nicht so einfach, aber mit ein bisschen Übung kannst Du Dir immer besser zuhören. «jetzt hast Du schon wieder diesen Fehler gemacht!», «was war das den jetzt Blödes», «wieso bekomme ich jetzt diesen Auftrag nicht? Denken die, ich kann das nicht?», «jetzt hab ich das schon wieder vergessen! Was ist denn nur los mit mir? «oh, hoffentlich merken die nicht, wie unsicher ich grade bin», «ich mag das überhaupt nicht», «wieso guckt der mich denn so komisch an? Habe ich etwas getan», «wann kapiere ich endlich, dass….», «der findet mich sicher doof», «stinke ich, oder wieso geht die jetzt einen Schritt von mir weg?» usw. usw. Ständig quasselt es. Im Englischen nennt man das den «Monkey mind».
Gedanken wirken sich auf unsere Gefühle aus und die bestimmen nun mal unsere Lebensqualität. Und, sie bestimmen eben auch, wie wir mit anderen umgehen.
Stell Dir vor, Du bist verliebt! Was für Gedanken gehen Dir dann durch den Kopf? Was denkst Du dann über Dich und die Welt da draussen? Wie fühlst Du Dich dank diesem Denken? Auf Wolke Sieben, gehe ich jetzt mal davon aus. Alles ist wunderbar. Es regnet in Strömen draussen? Ist doch egal, es wird sicher auch wieder schön! Der nimmt mir die Vorfahrt, auch kein Problem. Ist mir doch auch schon passiert. Die Verkäuferin raunzt mich an. Ziemlich unpassend, aber wahrscheinlich hat sie einfach einen schlechten Tag. Passiert doch jedem. Ein Lächeln tut ihr sicher auch gut!
Stell Dir vor, Du könntest Dich immer wieder so fühlen. Oder immer ganz nah an diesem Gefühl! Ich kann mich noch gut erinnern, als ich das erste Mal einfach so in Frieden mit mir war. Ich hatte eine schlimme Zeit hinter mir und steckte sogar teilweise noch drin. Und weil ich mir selber immer bewusster und «nachsichtiger» mit mir wurde, sah ich die Welt plötzlich wieder ganz anders. Ich war einfach so hin und weg. Fühlte mich wie verliebt, obwohl da weit und breit kein Mann war, in den ich mich verliebt hatte. Wow, war das schön. Davon wollte ich mehr. Unabhängig von den Umständen wollte ich mich gut fühlen. Das Leben war so viel leichter, so viel spannender, so viel inspirierender und andere Menschen taten plötzlich meist gut. Sie störten meinen inneren Frieden kaum oder gar nicht.
Menschen, die sich selbst lieben sind keine «Ego’s». Menschen, die sich selbst lieben, die sich ihrer selbst bewusst sind, müssen ihre Kämpfe nicht mehr im Aussen austragen. Sie wissen, dass vieles im Aussen ein Spiegel ist. Je mehr Du damit anfängst, nicht mehr im Aussen zu suchen, sondern die Verantwortung für Deine Gedanken und somit Deine Gefühle zu übernehmen, desto schneller findest Du zu Dir selbst. Du weisst viel besser, was Dir guttut, was Du wirklich willst und wie Du das auch leben kannst. Es ist nicht immer einfach, aber mit der Zeit wird es immer einfacher. Und leichter. Und beschwingter. Und friedlicher. Für Dich und für die anderen.
Was für Hilfsmittel und Unterstützung es gibt, die Gedankenmuster in Dir selbst zu entdecken und anders mit Dir selbst umzugehen, darum geht es im Activ_A Mentoring Programm für Führungskräfte (Link siehe unten). Es geht also vor allem um Dich. Damit Du Dich als Führungskraft selber besser kennen lernst, Dich gut um Dich selbst kümmerst, damit Du Dich dann wirklich gut um andere kümmern kannst. So kann sich in der Welt und eben auch in der Arbeitswelt, wirklich etwas zum Guten verändern. Du bist der Game-Changer.
Herzlich, Regula Müller